Montag, 28. Februar 2011

Auf ausgetretenen Pfaden...

...bewegt er sich. 

Motiv: Spitz vom 23. Februar 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Canon 50mm | F1,8 | 1/1000


Für mich transportiert dieses Bild - mehr als viele andere Bilder vom Spitz - sein momentanes Leben und den Eindruck des alten, fast blinden, fast tauben Hundes, der auf wohlbekannten Wegen durch seine kleine, überschaubare Welt läuft. Über die Terasse zum Garten ist er sicher tausende male gegangen und weiß nun auch ohne Sinneseindrücke, wo das Geländer ist, wo die Treppe beginnt und aufhört und wie man um den Teich läuft, ohne hineinzufallen.

Freitag, 25. Februar 2011

"Winterblüten"

Motiv: Samenstand der Waldrebe (Clematis vitalba) vom 13. Februar 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Analoge 100mm | F4 | 1/250 | ISO200


Der Titel ist vielleicht nicht ganz korrekt: Es gibt zwar Pflanzen, die im Winter blühen (beispielsweise Christrosen), doch heute zeige ich hier Samenstände. Denn diese bleiben oft bis in den Winter hinein und länger bestehen. 


Motiv: Samenstand der Kanadischen Goldrute (Solidagoe canadensis) vom 16. Februar 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F3,2 | 1/125

Die von mir meist fotografierten Samenstände sind von Hortensie, Waldrebe und von der Kanadischen Goldrute. Der Hortensie widme ich einen eigenen Post, da ich sie schon mehrere Jahre fotografisch verfolge und da sie im Gegensatz zu Waldrebe und Goldrute im Garten und nicht in den Rheinauen steht. 


Motiv: Samenstand der Waldrebe (Clematis vitalba) vom 13. Februar 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200 @ 200mm | F5 | 1/100 | ISO200


Die gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba) ist eine Liane und gehört zu den Hahnenfußgewächsen (Ranunculaceae),  zu der beispielsweise auch die Buschwindröschen, "Butterblumen", Küchenschellen und der Wasserhahnenfuß gehören. Im Winter fallen oft die flauschig erscheinenden Samenstände ins Auge: Die behaarten Griffel dienen als Flugorgan.


Motiv: Samenstand der Waldrebe (Clematis vitalba) vom 13. Februar 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Analoge 100mm | F4 | 1/250 | ISO200


Sie wächst bevorzugt in Auwäldern und Waldrändern, ich sehe sie auch oft entlang von Bahnschienen. Frühling und Sommer finde ich sie wenig auffällig, sie klettert eben an anderen Pflanzen empor und bildet einen "grünen Vorhang". Dabei kann sie die überwucherte Pflanze durch Lichtentzug schädigen und dünnere Äste "erwürgern". 


Motiv: Samenstand der Kanadischen Goldrute (Solidagoe canadensis) vom 3. Januar 2009
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/800


Die kanadische Goldrute (Solidago canandensis) gehört zu den Körbchenblütler (Asteraceae), zu der auch Löwenzahn, Margerite, Gänseblümchen und Kornblume gehören. Bei der Kanadischen Goldrute handelt es sich um einen Neophyten - also eine eingebürgerte Pflanze. Bevorzugte Lebensräume sind Ruderalstellen, nährstoffreiche Böden und Auwälder. 


Motiv: Samenstand der Kanadischen Goldrute (Solidagoe canadensis) vom 16. Februar 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/1600


Durch ihre extreme Ausbreitung und die geringen Möglichkeiten, sie zu beseitigen, kann sie intakte Ökosystem schädigen und einheimische Pflanzen verdrängen. Sie verbreitet sich durch Samen (über 10.000 pro Spross) und erfolgreich vegetativ durch unterirdische Ausläufer. Das Rhizom kann so dicht sein, dass über Quadratmeter hinweg nichts anderes mehr steht. Das Entfernen und Beschädigen des regenerativen Rhizoms kann dazu führen, dass aus jedem Stückchen eine neue Pflanze wird - werden die Bruchstücke verteilt (z.B. über Bäche), kann sich so eine neue Population bilden und bald auch etablieren. 


Motiv: Samenstand der Kanadischen Goldrute (Solidagoe canadensis) vom 3. Januar 2009
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/1000


Sonntag, 20. Februar 2011

Bewohner des "Grünen Wohnzimmers"

Motiv: Haubenmeise vom 19. Februar 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F4 | 1/200 | ISO250


Verschiedene Singvögel finden sich den Winter über an der Fütterung im "grünen Wohnzimmer" bei uns - mit Blick ins Wohnzimmer der Zweibeiner. 
Quantitativ vorne sind auf jeden Fall die Kohlmeisen, dicht gefolgt von den kleinen, vorwitzigen Blaumeisen. Zwischen dem Fressen werden bereits die Nistkästen inspiziert. 

Motiv: Kohlmeise vom 19. Februar 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F3,2 | 1/200 | ISO250


Es gibt auch einige seltenere Gäste wie z.B. die Schwanzmeisen, die nur zweimal beobachtet wurden und sich leicht von den Kohlmeisen vertreiben ließen. 
Und es gibt fotoscheue Gäste wie die Buchfinken und Rotkelchen am Boden oder teilweise die Sumpfmeise. 
Zu fotografieren sind sie alle nicht leicht - die kleinen Meisen sind extrem "wuselig" und halten selten still.... Da 200mm letztlich auch etwas kurz sind, handelt es sich bei allen Bildern um Ausschnitte. 

Motiv: Blaumeise vom 19. Februar 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F4,5 | 1/200 | ISO250


Zu den Wintergästen gehört auch eine ganz besondere Meise: Die Haubenmeise. Ihre Anwesenheit kündigt sie immer mit ihrem hier unverkennbaren Trillern an und lässt sich weder von Kohlmeisen noch von Beobachtern und / oder Fotografen stören. Immer, wenn sie etwas entdeckt oder aufgeregt ist, stellt sich ihre Haube zum Trillern auf :-) 
Leider war sie in den letzten Jahren immer nur ein Wintergast - dieses Jahr ist sie schon relativ lange hier, vielleicht bleibt sie? Neben den kleinen Federbällchen (Schwanzmeisen) ist die Haubenmeise mein absoluter Lieblingsgast.

Motiv: Haubenmeise vom 6. Februar 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F4,5 | 1/60 | ISO320


Freitag, 11. Februar 2011

Stacheliges Zuhause

Motiv: Eichhörnchen vom 6. Februar 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F4 | 1/160


Die große Araucarie bietet mit ihren Stacheln vielen Tieren ein Zuhause. 
Wenn die Balz der Eichhörnchen beginnt, dann rennen die Tiere alle Jahre wieder über die gleichen drei nebeneinander stehenden Bäume im Garten: Araucarie, Ginkgo und Wellingtonia.

Motiv: Eichhörnchen vom 6. Februar 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F4 | 1/40


Das Fenster im Dachgeschoss erlaubt kleine Einblicke in die mittlere / obere Etage der Araucarie. 
Lange sind die Eichhörnchen aber nie an Ort und Stelle und außerdem viel schneller hinauf und hinunter geklettert als ich auf der Treppe....

Motiv: Eichhörnchen vom 6. Februar 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F4 | 1/200

Samstag, 5. Februar 2011

Die Welt der Moose



Motiv: Laubmoos mit Sporophyten vom 16. Januar 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/60


Moose bleiben oft unbeachtet, dabei gibt es alleine in Deutschland etwa 1000 Arten und man trifft sie vielerorts an: Selbverständlich im feuchten Wald, aber auch im Rasen und zwischen Pflastersteinen, auf Mauern und Bäumen. 

Motiv: Laubmoos mit Sporophyt vom 16. Januar 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/50


Insbesondere die Torfmoose haben mit ihren moorbildenden Eigenschaften eine wichtige Funktion im Ökosystem. Aber auch andere Moose dienen im Wald als Wasserspeicher und regulieren den Wasserhaushalt. Im Gegensatz zu vielen Samenpflanzen sind sie poikilohydrisch, d.h. sie überleben eine Austrocknung und können mit neu aufgenommenem Wasser wieder weiterleben.

Motiv: Laubmoos mit Sporophyten und Eis vom 6. Feburar 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F3,2 | 1/1000


Wie auch die Farne spielen sie eine entscheidende Rolle in der Evolution - konkret im Landgang - der Pflanzen. Moose sind sozusagen die ältesten landlebenden Pflanzen. Dies wird auch an einigen Eigenschaften im Vergleich mit Samenpflanzen deutlich: Zur sexuellen Fortpflanzung sind Moose noch auf Wasser angewiesen und sie haben einen deutlich sichtbaren Generationswechsel.

Motiv: Laubmoos, das dunkle ist der Sporophyt, vom 16. Januar 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/160
 

Moose lassen sich in drei Gruppen einteilen:
1) Laubmoose: Sie sind das, was wir im Allgemeinen unter "Moos" verstehen. 
2) Lebermoose: Sie haben flächigere, meist flach aufliegende Blätter und wachsen gerne in Töpfen im Gewächshaus.
3) Hornmoose: Sie sind die älteste Gruppe der Moose.

Motiv: Auch das ist Laubmoos: Dies sind die etwas anders aussehenden Sporophyten der Jungerman-Mooser (eine Unterklasse der Laubmoose) vom 6. März 2008
Aufnahmedaten: Lumix FZ50 | Nahlinse Raynox 250 | F5,6 | 1/30
 

Der Lebens- / Entwicklungszyklus eines Mooses:
Bei dem, was wir im allgemeinen als "Moos" bezeichnen, also das Moospolster, handelt es sich um den sogenannten Gametophyten. Dieser bildet Eizelle und Spermium, welche zur Befruchtung Wasser benötigen: Das Spermium schwimmt zur Eizelle. Die befruchtete Eizelle (= Zygote) wächst zum Sporophyten aus: Der Sporophyt ist letztlich nur die Sporenkapsel mit dem Stil untendran, also das, was aus dem Moos herausragt. Der Sporophyt ist an den Gametophyten gekoppelt und wird auch von diesem ernährt - er kann nicht selbständig leben. In der Sporenkapsel bilden sich Sporen, die beim Aufreißen der Kapsel durch z.B. Wind verbreitet werden. Daraus wächst wiederum der Gametophyt und der Zyklus kann von vorne beginnen.

Motiv: Laubmoos-Sporophyten vom 16. Februar 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/640


Unter Naturfotografen kommt es immer wieder zur botanisch gesehen falschen Bezeichnung des Sporophyten als Spore oder Moosling.

Motiv: Laubmoos-Sporophyten, Flechte und Schneereste vom 6. Feburar 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/640