Sonntag, 23. Oktober 2011

www.Am-Wegesrand.de



Am Wegesrand zieht um! 
Nun ist es soweit, Am Wegesrand hat eine eigene Domain: www.am-wegesrand.de 
Neben dem etwas aufgebesserten Layout gibt es nun auch eine Galerie, die nach und nach gefüllt wird und eine Suchfunktion, die von Kategorien unabhängig Beiträge suchen kann. 

Die alten Beiträge wurden importiert, sodass der Blog nach wie vor vollständig ist.
Bitte, aktualisiert die Verlinkung, da neue Blogposts nur noch auf Am Wegesrand veröffentlicht werden. Danke.
Mein Dank gilt insbesondere Rolf Zanchettin, der den Blogumzug realisiert hat, Am Wegesrand technisch betreut und ohne den dies alles nicht möglich gewesen wäre, 
Sowie Robert Severitt, der das neue Layout übernommen hat. Danke!

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Sandbewohner Nr. 4 - Die Dünen-Springspinne!

Motiv: Dünen-Springspinne (Ylenus arenarius), Männchen, vom 31. August 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F7,1 | 1/125


Die Dünen-Springspinne (Yllenus arenarius) war mein Truppenübungsplatz-Highlight. Ich hatte sehr gehofft, sie fotografieren zu können und es hat auch geklappt. Das Finden dieser sandfarbenen ca. 5-6mm großen Spinne ist nicht so einfach und sie hat von mir den Namen "Springender Sand" bekommen: Man findet sie letztlich nur, wenn man langsam läuft und darauf achtet, wann der Sand wegspringt. Und dann muss man suchen. Das Suchen kann gleich hier schonmal geübt werden, mit der Schwierigkeit, dass nichts wegspringt und der Garantie, dass hier eine zu finden ist:

Motiv: Dünen-Springspinne (Ylenus arenarius) in Tarnung, vom 31. August 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F11 | 1/100

Für alle, die sie nicht gefunden haben eine kleine Hilfe: Sie sitzt links unten neben dem dunklen Fleck. Bei voller Bildgröße etwa 3-4cm vom unteren und 6-7cm vom linken Bildrand entfernt.

Diese kleine hat mir besonders gut gefallen. Im Sucher habe ich eigentlich nur "4 Augen im Sand" gesehen, denn nur die Augen haben sich deutlich abgehoben.

Motiv: Dünen-Springspinne (Ylenus arenarius), vom 31. August 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F5 | 1/200

Adulte Männchen sind durch ihre dunkle Zebra-Streifen-Färbung etwas besser auszumachen.
Motiv: Dünen-Springspinne (Ylenus arenarius), Männchen, vom 31. August 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F9 | 1/200
Motiv: Dünen-Springspinne (Ylenus arenarius), Männchen, vom 31. August 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F6,3 | 1/400

Zum Abschluss der Sandbewonher-Serie nochmals einen Einblick in die Größenverhältnisse von Bewohner zu Lebensraum, zu Sand und Gras, das wie Wald wirkt.

Motiv: Dünen-Springspinne (Ylenus arenarius), Männchen, vom 31. August 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F5  | 1/250

Ähnlich dem Sandohrwum lebt die Dünen-Springspinne nur auf Dünen und ist in Deutschland vom Aussterben bedroht!

Literatur: Bellmann, Heiko: Kosmos Atlas Spinnentiere, Stuttgart 2006.

Samstag, 1. Oktober 2011

Sandbewohner Nr. 3 - Der Bienenwolf

Der Bienenwolf (Philanthus triangulus) ist eine Grabwespe, die man vergleichsweise häufig antrifft und einen sehr interessanten Lebenszyklus hat: Die Weibchen graben einen bis zu 1m tiefen Tunnel in Sand - sowohl in Steilwände horizontal als auch schräg nach unten in den Boden. Am Ende des Tunnels legen sie mehrere Brutkammern an. Als Nahrung für die Larven tragen sie Honigbienen ein, die sie beim Blütenbesuch überwältigen und stechen. Meist ist die Honigbiene durch den blitzschnellen Angriff nicht in der Lage, sich zu verteidigen und ihr Stachel rutscht am glatten Panzer des Bienenswolfs ab. Spätere Männchen bekommen 1-3 Bienen, spätere Weibchen 3-6 Bienen. Das Ei wird auf die zuletzt eingetragene Biene gelegt. Die adulten Bienenwölfe ernähren sich übrigens von Nektar. Auch hier zeigt sich wieder das Problem der uneindeutigen deutschen Namen: Ein Buntkäfer, Trichodes apiarius, hat ebenfalls den Namen "Bienenwolf", dessen Larve sich in Bienenstöcken entwickelt und dort Larven und Puppen frisst.
 

Motiv: Bienenwolf  (Philanthus triangulum), vom 31. August 2011 
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F5,6 | 1/500


Motiv: Bienenwolf  (Philanthus triangulum), vom 31. August 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F5,6 | 1/250

Literatur: Bellmann, Heiko: Bienen Wepsen Ameisen. Hautflügler Mitteleuropas, Stuttgart 2005.


Mittwoch, 28. September 2011

Sandbewohner Nr. 2 - Der Ameisenlöwe

Ein weiterer hoch interessanter und gut versteckter Sandbewohner ist der sogenannte Ameisenlöwe. Der Ameisenlöwe ist das etwa 1cm und 2 Jahre andauernde Larvenstadium der Ameisenjungfer, einem wunderschönen Insekt aus der Gruppe der Netzflügler (in die auch die etwas bekannteren Florfliegen gehören). Er lebt räuberisch und ernährt sich - wie der Name schon sagt - von Ameisen. Dazu baut er sich einen kleinen Trichter mit wenigen Centimeter Durchmesser im Sand, an dessen Tiefpunkt er vergraben sitzt. Kommt eine Ameise oder ein anderes Insekt in den Trichter, fängt der Sand unter ihr zu rutschen an. Zusätzlich wird der Ameisenlöwe aktiv und bewirft seine Beute mit Sand, bis sie in die Mitte des Trichters und damit vor seine Zangen gerutscht ist und ausgesaugt wird. Das Eingraben erfolgt schnell rückwärts drehend in immer enger werdenden Spiralen. Auch hier wirft er mit seinen Zangen Sand an die Außenwände, so dass der Trichter entsteht.

Motiv: Ameisenlöwe  beim Eingraben, vom 31. August 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F6,3 | 1/80


Motiv: Ameisenlöwe  von vorne, vom 31. August 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F9 | 1/30


Samstag, 24. September 2011

Sandbewohner Nr. 1 - Der Sandwohrwurm

Im Sommerurlaub hatte ich das Glück mit einem ortskundigen  Naturfotografen-Freund einen brandenburgischen Truppenübungsplatz zu besuchen, der nun Naturschutzgebiet ist.Die großen Sandflächen bieten ganz besonderen und auf diesen Lebensraum spezialisierten Arten ein Zuhause, von denen ich einige in den nächsten Posts vorstellen möchte.

Motiv: Truppenübungsplatz, vom 31. August 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 17-35mm @ 17mm | F14,0 | 1/50



Motiv: Truppenübungsplatz, vom 31. August 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 17-35mm @ 21mm | F13,0 | 1/160


Neben Fröschen und Libellen an den Gewässern finden sich viele Spinnen (vor allem im Heidekraut) und Eidechsen.
Motiv: Eidechse vom 31. August 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F3,5 | 1/160
Ein ganz besonderer Bewohner ist der Sandwohrwurm, Labidura riparia, der im Vergleich zu den bei mir heimischen Ohrwürmern sehr hell ist. Er ist der größte deutsche Ohrwurm und steht auf der RL2. Sein Lebensraum beschränkt sich auf feinen Sand.  Bei Störung droht er mit seinen mächtigen Zangen, indem er sie dem Feind entgegen streckt. Kurz darauf vergräbt er sich in rasender Geschwindigkeit.

Motiv: Sandohrwurm (Labidura riparia), drohend, vom 31. August 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F3,5 | 1/160


Motiv: Sandohrwurm (Labidura riparia) beim Eingraben, vom 31. August 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F6,3 | 1/125


Mittwoch, 21. September 2011

Im Seifenblasen-Land

 Motiv: Tropfen und Seifenblasen vom 10. September 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | analoge 100mm | F2,8 | 1/800


Bilder vom Besuch im Seifenblasen-Land: Es ist ein kleines, wundersames und sehr schönes Land mit vielen Zwergen und Feen. Gestern war Großputz angesagt: Um die Grashalme zu säubern, schoben die Zwerge große Wasserkugeln die Halme hinauf. Die Methode ist effizient, man muss dann nur aufpassen, dass die Wasserkugel nicht zurückrollt und die Zwerge dabei überrollt oder vorne hinunter fällt und eine Fee beim Seifenblasen-machen erschlägt! Aufgrund der großen Putzaktivitäten waren noch viel mehr Seifenblasen in der Luft, als sonst…


 Motiv: Tropfen und Seifenblasen vom 10. September 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | analoge 100mm | F2,8 | 1/2000


Freitag, 16. September 2011

"Ist das eine Ameise?"

Motiv: Ameisenspringspinne (Myrmarachne formicaria), Männchen, vom 16. September 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F4,0 | 1/50


"Ist das eine Ameise?" lautete die Frage, als dieses etwa 5mm große Tier in der Küche die Wand hinauf kletterte. 
Die Antwort: Nein! 
(Seit wann haben Ameisen denn einen Spinnfaden?)
Es sieht zwar auf den ersten Blick wie eine aus, aber es handelt sich um die Ameisenspringspinne Myrmarachne formicaria, zu erkennen an:

- sehr klein, zwischen Vorder- und Hinterkörper nur ein schmaler "Stiel", ähnlich Ameisen
- Der Vorderkörper fällt in der Mitte, hinter den letzten Augen, ab und ist dann nur noch etwa halb so dick. Die vordere Hälfte ist schwarz / dunkel, die hintere braun gefärbt.
- Die Männchen haben extrem vergrößerte Cheliceren (als Schauapparate für den Kampf mit Rivalen und die Balz)
- Sie sind oft nur auf 3 Beinpaaren unterwegs und das vordere Beinpaar wird ähnlich Fühlern angehoben
- Der Hinterleib hat eine weiße Haarbinde. 

Interessanter Weise überwintern Ameisenspringspinnen (oft zu mehreren) in leeren Schneckenhäusern!

Motiv: Ameisenspringspinne (Myrmarachne formicaria), Männchen, vom 16. September 2011
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F4,0 | 1/250


Die Ameisenspringspinnen haben nichts mit den Ameisenjägern zu tun: Dies sind Spinnen, die gezielt Ameisen erbeuten.



Literatur: Bellmann, Heiko: Kosmos Atlas Spinnentiere Europas, Stuttgart 2006.

Sonntag, 11. September 2011

Schilfbewohner

Motiv: Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens), Weibchen, vom 11. August 2011 
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F7,1 | 1/50



Dienstag, 6. September 2011

Calopteryx splendens - die Gebänderte Prachtlibelle

ein Artenportrait


Motiv: Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens), Männchen mit Beute, vom  11. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon 400D | Tamron 180mm | F3,5 | 1/800


Bei sommerlich warmen Temperaturen ist es sehr angenehm erfrischend, inmitten eines Gewässers fotografieren zu können.
Ist der Hahnenfuß verblüht, sucht man sich neue Motive.....Libellen liegen nahe. 

Merkmale:
An (kleinen) Bächen sind Prachtlibellen zu finden, die mit einer Spannweite von 6-7cm und einer Körperlänge von 5cm Deutschlands größten Kleinlibellen darstellen. Ein weiteres Unterschiedungsmerkmal zu anderen Kleinlibellen sind die gefärbten Flügel. Prachtlibellen fliegen etwa ab Mai bis in den August hinein.
In Deutschland gibt es in erster Linie die gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens) und die blauflügelige Prachtlibelle (C. virgo). Bei beiden Arten haben die Männchen auffallend blaumetallische Körper.
C. virgo unterscheidet sich unter anderem dadurch, dass die Flügel des Männchens vollständig dunkelblau sind, während sie es bei C. splendens nur teilweise sind. Außerdem sind die letzten Hinterleibssegmente bei den C. virgo-Männchen rot und bei den C. splendens weiß gefärbt.
Die Weibchen der blauflügeligen Prachtlibelle sind kurpfer-/bronzefarben gefärbt, während die der gebänderten eher grünlich gefärbt sind.

Motiv: Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens), Weibchen bei der Eiablage vom  11. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon 400D | Tamron 180mm | F5 | 1/320

In dieser Serie sieht man, wie das Männchen sich putzt, indem es den Hinterleib an den Flügeln scheuert. Dieses Verhalten kann man immer wieder bei Kleinlibellen beobachten.

Motiv: Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens), Männchen, beim Putzen vom  27. Juli 2010


Revierkämpfe, Paarungsverhalten und Eiablage:
Nach meinen Beobachtungen gibt es am Wasser wesentlich mehr Männchen als Weibchen. Taucht mal eines auf, dann fliegen mehrere Männchen hinterher.
Ist kein Weibchen in Sicht, liefern sich die Männchen ununterbrochen Revierkämpfe. Dabei behält wohl im Allgemeinen ein Männchen einen Tag lang das von ihm besetzte Revier.

Motiv: Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens), Männchen bei Revierkämpfen, vom  4. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon 400D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F4,5 | 1/250



Unter anderem kämpfen sie auch um den "schönsten", den höchsten und optimalsten Ansitz zur Überwachung des Reviers.
Prachtlibellen leben an sauberen Fließgewässern.  Während C. splendens auch an größeren, langsam fließenden Gewässern (z.B. Gräben) anzutreffen ist, findet man C. virgo praktisch nur an kleinen und schnell fließenden Gewässern.
Motiv: Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens), Männchen, vom  11. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon 400D | Tamron 180mm | F3,5 | 1/640
 

Die Weibchen sind meist mit der Eiablage beschäftigt.
Vor der Paarung gibt es einen Balzflug des Männchens. Dabei zeigt es seine weiße Abdomenspitze. Zeigt das Weibchen keine abwehrenden Reaktionen, kommt es zur Paarung. Während der Zeit der Paarung kann ein anderes Männchen zumindest kurzzeitig das Revier neu besetzen. 
Ist die Paarung vollendet, legt das Weibchen die Eier an einem vom Männchen gezeigten Platz ab. Im Unterschied zu vielen anderen Kleinlibellen legt das Weibchen die Eier alleine ab (oft bleibt das Paar noch während der Eiablage verbunden). Im Allgemeinen bewacht aber das Männchen im Flug das Weibchen bei der Eiablage. 
Die Eier werden in Pflanzen an der Wasseoberfläche gestochen, teilweise taucht das Weibchen bei der Eiablage auch aufgrund der Strömung und Wasserbewegung unter. Sie müssen dann ausreichend Kraft haben, um auch mit nassen Flügeln wieder starten zu können.

Motiv: Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens), Weibchen bei der Eiablage, vom  11. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon 400D | Tamron 180mm | F4,5 | 1/320



Motiv: Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens), Männchen bewacht das Weibchen bei der Eiablage, vom  11. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon 400D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F3,5 | 1/1000


Dennoch gelingt es "dreisten" Männchen immer wieder, sich mit den schon ablegenden Weibchen neu zu verpaaren. Vorher werden noch schnell die Spermien des Vorgängermännchens ausgeräumt - man möchte ja seine eigenen Gene weitergeben!
Nach meinen Beobachtungen zeigten sich die Weibchen waren meist wenig kooperativ, mitten in der Eiablage gestört zu werden, hatten aber auch keine Wahl. 
Der Prozess dauert nur wenige Minuten (wenn überhaupt), dann fliegt das "neue" Paarungsrad davon - damit nicht ein weiteres Männchen stört.


Motiv: Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens), Männchen verpaar sich neu mit einem Weibchen während der Eiablage, vom  4. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon 400D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F3,5 | 1/400


Motiv: Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens), das "neue" Paarungsrad bildet sich, vom  4. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon 400D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F3,5 | 1/1250
 

Motiv: Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens), das "neue" Paarungsrad fliegt davon, im Vordergrund patroullierendes Männchen, vom  4. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon 400D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F3,5 | 1/1250
 

Sowohl C. virgo als auch C. splendens stehen unter Schutz. Allerdings ist die blauflügelige Prachtlibelle wesentlich seltener (durch Verschmutzung der Gewässer) und steht daher bereits auf der RL3.

Motiv: Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens), Männchen im Anflug auf Wasserhahnenfuß, vom  4. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon 400D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F4,5 | 1/800


Literatur:
Bellmann, Heiko: Der neue Kosmos-Insektenführer, Stuttgart 1999, S. 42. 
Sternberg, Buchwald (Hrsgb): Die Libellen Baden-Württembergs, Band 1, Stuttgart 1999, S, 187ff.  
Weitere Informationen über Libellen auch in der Artengalerie und auf Libellenwissen

Donnerstag, 18. August 2011

Über Stock und Stein

Motiv: Tatzenkäfer (Timarchia tenebricosa) vom 17. August 2011 
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F5,6 | 1/200


So plump der Käfer auch wirken mag, er war erstaunlich flink unterwegs. Seine schönen großen Füße geben auch gleich einen Hinweis auf seinen Namen: Tatzenkäfer, Timarcha tenebricosa (alternativer deutscher Name: Labkraut-Blattkäfer, da sich die Larven von Labkraut ernähren).
Er gehört zu den Blattkäfern, deren bekannteste Vertretern wohl der Kartoffelkäfer und der Pappelblattkäfer sind. Der Tatzenkäfer ist mit bis zu 2cm Länge der größte heimische Vertreter dieser Familie, macht einen etwa kugeligen Eindruck, ist schwarz mit leichtem blauen Glanz, hat große Tatzen und hat viele feine Pünktchen auf der Oberseite. Hübsch finde ich auf die Fühler. Aktiv ist er von März bis in den Sommer. Der Tatzenkäfer steht auf der RL3.


Motiv: Tatzenkäfer (Timarchia tenebricosa) vom 17. August 2011 
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F5 | 1/100

Mittwoch, 10. August 2011

Mineralien tanken...

Motiv: Hauhechel-Bläulinge (Polyommatus icarus) bei der Mineralienaufnahme vom 4. August 2011
Aufnahmedaten: Canon50D | Tamron 90mm | F8 | 1/100


Motiv: Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus) bei der Mineralienaufnahme vom 4. August 2011
Aufnahmedaten: Canon50D | Tamron 90mm | F7,1 | 1/250
 

Manchmal kann man (kleine) Sammlungen Schmetterlinge an einer Stelle fnden. Oft ist für den Menschen nicht einsichtig, warum sie genau dort sitzen. Im Allgemeinen nehmen sie Mineralien auf. So habe ich letzte Woche einige Bläulinge auf Steinen an einer kleinen Pfütze finden können, die mit ihrem Rüssel die gelösten Mineralien aufnahmen. 

Motiv: Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus) bei der Mineralienaufnahme vom 4. August 2011
Aufnahmedaten: Canon50D | Tamron 90mm | F8 | 1/60

Oft herrscht an diesen Plätzen ein reges Kommen und Gehen und bald finden sich weitere Schmetterlinge ein. 



Motiv: Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus) bei der Mineralienaufnahme vom 4. August 2011
Aufnahmedaten: Canon50D | Tamron 90mm | F7,1 | 1/250

Dabei aufgenommenes, überschüssiges Wasser wird sehr schnell wieder abgegeben. Dieser kurzschwänzige Bläuling bildete regelmäßig so ein kleines "Pipi"-Bläschen.

Motiv:  Kurzschwänziger Bläuling (Cupido argiades) bei der Mineralienaufnahme und Wasserabgabe vom 4. August 2011
Aufnahmedaten: Canon50D | Tamron 90mm | F9 | 1/30

Auch andere Arten, beispielsweise Weißlinge, lassen sich beobachten. Noch extremer sind diese Ansammlungen in tropischen Gebieten.

Motiv: Weißlinge  bei der Mineralienaufnahme vom 6. August 2011
Aufnahmedaten: Canon50D | Tamron 70-200mm @ 169mm | F7,1 | 1/160


Donnerstag, 4. August 2011

Das Leben in einer Hortensie

Motiv: Feldwespe (Polistes spec.) vom 2. August 2011
Aufnahmedaten: Canon50D | Tamron 90mm | 3,5 | 1/250


Die Blütenstände der Hortensie sind nicht nur im Winter schöne Motive. Wenn unsere Hortensie blüht, dann ist sie voller Leben. 
Alle möglichen Wirbellose finden sich dort: Bienen, Hummeln, Wespen, Wanzen, Fliegen, Schwebfliegen, Heuschrecken, Käfer, Schmetterlinge, Spinnen, Ameisen und mehr. Die Pflanze ist leider schon am Abblühen und ich habe erst jetzt Zeit für sie gefunden, aber ein paar der beobachteten Besucher konnte ich fotografieren:


Motiv: Feldwespe (Polistes spec.) vom 2. August 2011
Aufnahmedaten: Canon50D | Tamron 90mm | 3,5 | 1/250


Sehr schön fand ich diese recht große, völlig friedliche und bei Bewegungen sehr scheue Wespe. Sie gehört wohl zur Gattung Polistes, es ist eine Feldwespe.

Motiv: Feldwespe (Polistes spec.) vom 2. August 2011
Aufnahmedaten: Canon50D | Tamron 90mm | 3,5 | 1/125


Auch recht scheu und nur wenig zu Besuch ist diese Wespe, die wohl zu den Lehmwespen gehört. Lehmwespen bauen kleine Tönnchen aus Lehm oder Sand, in denen die Eier abgelegt werden. Manchmal findet man sie an Pflanzen oder auch im Rolladenkasten.

Motiv: Lehmwespe vom 2. August 2011
Aufnahmedaten: Canon50D | Tamron 90mm | 3,5 | 1/250


Und dann wuseln noch viele kleine schwarze Bienchen und Wespchen auf den Büten, die der großen Feldespe meist respektvoll Platz machen.

Motiv: Wespe vom 2. August 2011
Aufnahmedaten: Canon50D | Tamron 90mm | 3,5 | 1/200

Doch ihr Aufenthaltsort war nicht ganz ungefährlich - wer genau hinsieht, weiß warum. Zwischen den nahrhaften Blüten der Hortensie sitzen auch einige "falsche", sehr gefährliche "Blüten": Es sind kleine Krabbenspinnen. Während der Fotografie habe ich 5 gesehen, vermutlich sind es insgesamt 20 oder mehr. Als sich die vergleichsweise riesige Feldwespe näherte, zog das Spinnchen sich aber doch schnell unter eine echte Blüte zurück...

Motiv: veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia) vom 2. August 2011
Aufnahmedaten: Canon50D | Tamron 90mm | 3,5 | 1/160

Samstag, 30. Juli 2011

Gelbbauchunken

Zu meiner großen Freude fand ich bei mir in der Nähe Gelbbauchunken. Der Standort ist alles andere als fotogen und die Kleinen sind auch bestens getarnt, sodass man immer eine Weile suchen muss. Dennoch freue ich mich sehr, sie hier gefunden zu haben. 

Motiv: Gelbbauchunke (Bombina variegata) vom 4. Juli 2011
Aufnahmedaten: Canon50D | Tamron 90mm | 3,2 | 1/2000
 
 
 
Motiv: Gelbbauchunke (Bombina variegata) vom 4. Juli 2011
Aufnahmedaten: Canon50D | Tamron 90mm | 3,2 | 1/125

Dienstag, 26. Juli 2011

90°

Motiv: Karthäusernelke (Dianthus carthusianorum) vom 14. Juli 2011
Aufnahmedaten: Canon50D | Tamron 70-200mm @ 139mm | F4,5 | 1/250

Donnerstag, 21. Juli 2011

Kleine Wassertänzer

Motiv: Wasserläufer (Gerris spec.) vom 17. April 2011
Aufnahmedaten: Canon50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F4,5 | 1/25


Wie kleine Tänzer bewegen sie sich auf der Wasseroberfläche. An der Unterseite der Beine sind sie dicht behaart, so dass sie nicht einsinken können, dazu kommt sicherlich auch ihr geringes Gewicht.


Motiv: Wasserläufer (Gerris spec.) vom 17. April 2011
Aufnahmedaten: Canon50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F3,5 | 1/60


Sie bewegen sich ruckartig und können ganz schön schnell werden - das richtige Fokussieren ist da nicht immer einfach, zumal die Ausrüstung trotz der Nähe zum Wasserspiegel nicht nass werden sollte.


Motiv: Wasserläufer (Gerris spec.) Paarung vom 17. April 2011
Aufnahmedaten: Canon50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F4,5 | 1/25


Ab und zu entstanden größere Wellen und konzentrische Kreise, als diejenigen, die von den Wasserläufern gebildet werden - ich nehme an, von den Fischen. Ob sie die Wasserläufer als Nahrung ansehen, weiß ich nicht.


Motiv: Wasserläufer (Gerris spec.) vom 17. April 2011
Aufnahmedaten: Canon50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F3,5 | 1/400


So schön und harmlos die Wasserläufer auch anzusehen sind - es sind räuberische Insekten, die sich von auf die Wasseroberfläche gefallenen Insekten ernähren.
Und, was vielleicht nocht mehr erstaunt: Sie gehören zu den Wanzen, die einzelnen Arten sind jedoch schwer zu unterscheiden, einige Vertreter leben sogar im fließenden Gewässer.


Motiv: Wasserläufer (Gerris spec.) vom 17. April 2011
Aufnahmedaten: Canon50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F3,5 | 1/80