Donnerstag, 29. Juli 2010

Moosbedeckt


Motiv: Farn vom 29. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon 40D | Sigma 50mm | F13 | 1/8 | ISO200

....ältere Bäume im Wald bieten für viele Lebewesen einen Lebensraum. 
Hier soll weniger auf die "Großen" wie Vögel und Eichhörnchen eingegangen werden, sondern vielmehr auf die Kleinen am Fuße des Baumes: 
Neben einem Moosüberzug finden sich Farne, Efeu, Flechten...
Motiv: Efeu vom 29. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon 40D | Sigma 50mm | F9 | 0,4Sek. | ISO200


....und kleine, beinahe nur stecknadelkopfgroße, Pilzchen.....
Motiv: Pilz im Moos vom 29. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F6,3 | 1/25 | ISO400


Schaut man genauer hin, zeigen sich auch einige kleine tierische Bewohner: 

...ein Tausdenfüßler...
Motiv: Tausendfüßer vom 29. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon 40D | Sigma 50mm | F10 | 0,3Sek. | ISO200


....eine Schließmundschnecke, die ihr spitz gedrehtes Häuschen im 90°Winkel zur Körper- und Laufrichtung trägt....

Motiv: Schließmundschnecke vom 29. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F4,5 | 1/80 | ISO400


...sowie weitere Schnecken, kleine Spinnchen und kleine Insektenlarven, die jedoch alle zu schnell für ein Foto waren.

Motiv: Efeu vom 29. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon 40D | Sigma 50mm | F9 | 1/5 | ISO200


Bei einem erneut einsetzenden Regenschauer habe ich die Beobachtung des Stammse abgebrochen - das Pilzchen hatte einen Farnwedel als Regenschutz.

Motiv: Kleiner Pilz vom 29. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon 40D | Sigma 50mm | F4 | 1/100 | ISO200




Mittwoch, 21. Juli 2010

Bitte zu Tisch



Die Springspinne Marpissa muscosa - ein kleines Artenportrait

Motiv: Marpissa muscosa, Männchen vom 21. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon400D | Tamron 90mm | F5 | 1/30

 
Diese Springspinne (Marpissa muscosa, ohne deutschen Namen) lebt seit Jahren bei uns auf der Terasse. 
Regelmäßig kommt sie zu Tisch - eine Kaffeepause oder ein gemütliches Essen bei uns ist nichts für Leute mit Angst vor Spinnen:
Nicht selten seilt sich ein Exemplar einfach mal oben vom Baum ab, krabbelt vom Haar über den Gartenstuhl auf den Tisch und springt dort ein wenig umher, bis sie sich schließlich auf den Boden abseilt - wahrscheinlich um wieder nach oben zu krabbeln....

Motiv: Marpissa muscosa, Weibchen vom 21. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon400D | Tamron 90mm | F5 | 1/60

 
Die Spinne lebt im Holz: lose Rinde alter Bäume oder verwitterte Zaunpfähle werden gerne als Quartier bezogen. Davon gibt es bei uns ausreichend. Und Beute auch.
In Mitteleuropa gibt es insgesamt 6 Arten dieser Gattung.


Motiv: Marpissa muscosa, Männchen vom 21. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon400D | Tamron 90mm | F5 | 1/60


Beide Geschlechter sind auf der Oberseite braun gemustert.
Bei M. muscosa handelt es sich mit etwa 1cm Körperlänge um eine der größten heimischen Springspinnen. 
Wie alle Springspinnen hat sie vorne die 4 typischen großen so genannten "Scheinwerferaugen". Genau diese Augen, ihre kleinen Sprünge und das regelmäßige Aufrichten des Vorderkörpers macht Springspinnen so sympathisch und auch Leute, die sonst keinen Bezug zu Spinnen haben, finden sie im allgemeinen erstaunlich hübsch (und gar nicht so beängstigend?).

 Motiv: Marpissa muscosa, Weibchen vom 21. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon400D | Tamron 90mm | F5 | 1/50


Das Männchen:
Es trägt wie fast alle männlichen Spinnen "Box-Handschuhe": es handelt sich um verdickte Pedipalpen (Kiefertaster), welche als Begattungsorgan dienen. 
Ebenfalls typisch für Spinnen: Das Männchen ist wesentlich kleiner.
 

Motiv: Marpissa muscosa, Männchen vom 21. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon400D | Tamron 90mm | F4 | 1/60

 
Das Weibchen: 
Das Weibchen ist sehr groß und hat unter den Scheinwerferaugen deutlich heller, cremefarbene Haare. Zudem sind die Augen von roten Haaren umgeben. 

Motiv: Marpissa muscosa, Weibchen vom 21. Juli 2010
Aufnahmedaten: Canon400D | Tamron 90mm | F4 | 1/200


Quelle : Bellmann, Heiko: Kosmos Atlas Spinnentiere Europas, Stuttgart 2006, S. 202.





Donnerstag, 15. Juli 2010

Lucie wird 2 - Einblicke in ihre Welpenzeit

Motiv: Lucie vom 9. Oktober 2008
Aufnahmedaten: Canon40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/80


...wurde der Spitz gerade 15, wird die Kleine (bzw. Große) 2. 
Lucie ist ein Mischling: Mama ist eine Berner Sennen, Papa ist ein Neufundländer. Sie wuchs auf einem Bauernhof mit einigen anderen Hunden und Tieren auf. 

Anlässlich ihres Geburstages gibt es einige Einblicke in ihr Welpenleben.

Motiv: Lucie vom 24. Oktober 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/125


Im Vergleich zum Spitz war sie ein relativer braver Welpe. 
Es wurde kein Korb, kein Tisch, kein Seidenschal zerlegt und auch nichts von der Anrichte geklaut. 

...aber es wurde gebuddelt.
und das nicht zu wenig. 

Motiv: Lucie vom 24. Oktober 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/160


Im Zuge ihres Buddelwahns musste auch der Kräutergarten, die Nachzucht der Steineiche und eine Rose dran glauben. Alle wurden mehrfach ausgegraben. 

So sah man sie oft genug mit Drecknäschen und braunen Pfoten. 
Buddeln geht ja auch wunderbar, wenn man so riesige Pfoten hat. 

Motiv: Lucie vom 24. Oktober 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/200


Schnell merkte sie, dass Buddeln in der Wiese neben der Terasse nicht gerne gesehen wird - die Folge war: Sie buddelte nur noch heimlich und unbemerkt. 
Und die Löcher wurden immer größer. 
Während wir dachten: "Das Loch haben wir doch eben zu gemacht, da ist es schon wieder", dachte sie wohl "wo ist denn mein Loch hin? Nun muss ich von vorne anfangen!"


Sie hatte ein erlebnisreiches Welpenleben:

....Hundefreunde treffen und durch die Wiesen kugeln.....

Motiv: Lucie vom 8. Januar 2009
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/1000


....in die Welpenschule gehen.....
....lernen, wie man Schuhe bindet.....

Motiv: Lucie vom 9. Oktober 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/100 bzw. 1/60


....mit ihrer ganzen Kraft alte Schuhe zerlegen und das Futter bis zum letzten Fetzen herausholen....
Motiv: Lucie vom 9. Oktober 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/125
....nach dem Buddeln baden gehen.....
oben: Motiv: Lucie vom 20. Oktober 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/125
unten links: Motiv: Lucie vom 25. Dezember 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/400
unten rechts: Motiv: Othello und Lucie vom 21. Oktober 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/15

....sich abtrocknen.....

Motiv: Lucie vom 21. November 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/125


...Quark essen und die Öhrchen gleich auch mit Quark versorgen.....

Motiv: Lucie vom 30. November 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/30


 ....die große weite (Tier)Welt (mit Sicherheitsabstand) erkunden....

Motiv: Lucie vom 30. bzw. 24. Oktober 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/500


....sich dabei ab und zu verlaufen....

Motiv: Lucie vom 30. Oktober 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/80


....bellen lernen....

Motiv: Lucie vom 9. Oktober 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/125


....unbedingt mit dem Spielzeug der "Großen" spielen müssen....

Motiv: Lucie vom 12. Oktober 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/250


....nach so einem langen Tag ist man dann müüüde....
Motiv: Lucie vom 19. April 2009
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/40


....aber nie länger als 2 Stunden!

Sie buddelte nicht nur Löcher, sie akzeptierte im Gegensatz zu allen anderen bisherigen Hunden auch keine Zäune (und tut das immer noch nicht): 

Motiv: Lucie vom 7. Oktober 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/125


Weder den Schneckenzaun um den Gemüsegarten, noch der Zaun um die Wiese. 
"Was interessiert mich der Zaun, da kommt man doch drüber" sprach sie und weg war sie. 
Vorbild dafür waren wohl Nachbars große und kleine Hunde, die schlichtweg drübersprangen, um zur hübschen Lucie zu gelangen. 
Die Folge war ein Aufdoppeln des Zaunes, was sie mit großen Augen verfolgte....

Motiv: Lucie vom 7. Oktober 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/125


....und mittlerweile hat sie gelernt, die Türe zu öffnen.....

Motiv: Teddy und Lucie vom 24. Oktober 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/100


(Die Besuche des Jack Russels wurden immer weniger, je größer die Lucie wurde: So hatte er anfangs ein leichtes Spiel mit dem tapsigen Welpen. Doch gegen einen großen Neufundländer-Mischling kommt man dann doch nicht mehr so leicht an. Sie hat viel bei ihm gelernt, was Taktik und wendiges Reagieren angeht)

Ganz unschuldig war sie aber dennoch nicht: Klatblütig mordete sie ein Quietschtier nach dem anderen....
das Küken beispielsweise überlebte nur einen Abend - an dem quietschte es aber auch so viel, wie andere Quietschtiere ihr ganzes Leben lang nicht....

Motiv: Lucie vom 17. Oktober 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/60


...und der Pinguin, der 10 Jahre Nora überlebte, hat nicht nur ein Loch bekommen....


Ab und zu leerte sie den Papierkorb, bastelte mit viel Eifer viele Schnipsel und verteilte sie im ganzen Haus.

Motiv: Lucie vom 23. Oktober 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/20


Sie hat sich aber auch bemüht, sie wieder aufzufegen.

Motiv: Lucie vom 7. Oktober 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/125


Nicht immer so begeistert war unser Spitz: Damals 13, schon etwas blind und taub, wollte er in seinem wohlverdienten Schlaf nach 10 ruhigen Jahren ohne Welpen nicht viel von so einem Nervenbündel wissen. 

Motiv: Lucie vom 12. Oktober 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/250


Sie dagegen - jung, frech, übermütig - wollte nicht verstehen, dass er nicht spielt. 
Er ist ein völlig friedlicher Hund und wehrt sich nicht - läuft nur davon. 
Was dazu führte, dass wir regelmäßig den Spitz vor der Lucie durch Türen schließen "retten" mussten (und müssen)...

...alle Welpen sind süß, aber dieser war es doch ganz besonders....

Motiv: Lucie vom 29. Dezember 2008
Aufnahmedaten: Canon 40D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/125











...und heute? 

Heute ist sie ein großer, stattlicher Hund. Sie schwimmt. Sie taucht. Sie tobt mit anderen. Sie ist frech. Sie liegt immer mitten im Weg. Sie rennt. Sie spielt. Sie ist ein toller Wald- und Wiesenhund. Sie freut sich über andere Hunde. Sie ärgert den Spitz nicht mehr ganz so viel. Sie öffnet die Zauntüre. Sie liebt den Schlamm. Sie rennt durch Röhren. Sie zerlegt sämtliche greifbaren Äste binnen weniger Minuten in Sägespäne.



Und sie ist ihrer ersten Hundeliebe treu geblieben: Der erste ausgewachsene Hund, den sie neben Spitz hier traf, war Pascha. Anfangs voller Angst vor dem "riesigen" Labrador wurde ihre Zutrauen zunehmend größer und heute sind die beiden kaum zu halten, wenn sie sich sehen. Ist Pascha da, ist alles andere chancenlos. 



Montag, 12. Juli 2010

...tausend kleine Fallschirmchen....

Motiv: Löwenzahn (Taraxacum spec.) vom 1. Mai 2009
Aufnahmedaten: Canon400D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/1000


....fliegen jedes Jahr....

...eine alltägliche Pflanze, der Löwenzahn.....

Motiv: Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis) vom 20. Juni 2010
Aufnahmedaten: Canon400D | Tamron 90mm | F7,1 | 1/100


...die Pusteblume bei Kindern ein beliebtes "Natur-Spielzeug"....

Motiv: Löwenzahn (Taraxacum spec.) vom 8. Mai 2010
Aufnahmedaten: Canon400D | Tamron 90mm | F3,5 | 1/200


....der große Verwandte, der Wiesenbocksbart, beeindruckt mit gigantischen Kugeln von Fallschirmchen....
Motiv: Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis) vom 20. Juni 2010
Aufnahmedaten: Canon400D | Tamron 90mm | F6,3 | 1/40


....so groß, um einer kleinen Fliege als Nachtquartier mit Direktreise ins Land der Träume zu dienen....
Motiv: Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis) vom 20. Juni 2010
Aufnahmedaten: Canon400D | Tamron 90mm | F6,3 | 1/80


Dienstag, 6. Juli 2010

15 Jahre Spitz

Rückblick auf ein Hundeleben



Vor 15 Jahren bekamen wir unseren Wolfsspitz, gebürtiger Bayer.... 
die Namenssuche war alles andere als einfach: Peterle und Ludwig standen im Raum - und Spitz. 
Und letzterer wurde es, der Name passt: Er ist ein Spitz, benimmt sich wie ein Spitz und heißt Spitz....
...und meist nervt er seit 15 Jahren den ganzen Tag:
- steht im Weg
- liegt im Weg
- hechelt laut
- regt sich übertrieben über Nachbars Hunde auf (da stellen sich ihm die Nackenhaare auf)
- bellt ohne Grund
dafür aber umso länger
- verteidigte uns früher vom Balkon aus gegen die Autos auf der anderen Seite der Straße, der Bahnlinie und des Flusses
- denkt nur ans Fressen und beginnt bereits 3 Stunden vor Essensausgabe zu nerven (und wird jeden Tag bestätigt: Würde er uns nicht immer an sein Fressen erinnern, wäre er schon längst verhungert!)
- schleppt an seinen vielen Haaren beständig "Andenken" ins Haus - und verteilt sie sorgfältig überall
- er hat einen 7. Sinn für offene Türen und nutzt sie sogleich für einen selbständigen Gang nach draußen
- schreit panisch auf und rennt davon, wenn man über ihn steigen will
- spielt den großen Macho und ist ein Riesen-Angsthase
- hat bis in die Haarspitzen und im Umkreis von 5cm Nervenzellen, die ihm signalisieren, wenn sich jemand nähert und befürchtet sogleich, man tut ihm was
- markiert die frisch gepflanzten Rosen ("So ein Sauschwein!")
- die Liste liese sich wohl endlos fortsetzen. 
Und doch möchte man ihn nicht missen: Hier ein kleiner Einblick und Rückblick auf ein ereignisreiches Leben.
Die meisten Bilder (v.a. die Welpenbilder) stammen noch aus analogen Zeiten...


...ein seltener Anblick, der Spitz auf dem Schoß: Und es dürfte wohl auch eines der letzten Male gewesen sein, denn eines Tages beschloss er: "Ich bin kein Schoßhund!". Jeder weitere Versuch, ihn hochzunehmen endete in ärgerlichem Bellen und gellenden Schreien. 

Im Nachhinein betrachtet, war das graue Fellknäuel als Welpe nicht gerade schön.... und es verwundert fast, dass sich daraus so ein schöner Hund entwickeln konnte! 
Übrigens: Er war der Schönste seines Wurfs!
Auf beiden Bildern ist als weiterer Hund Dina, unsere damalige Berner Sennenhündin, die er überlebt hat, zu sehen. 

Als Welpe hatte er es faustdick hinter den Ohren.... er war nicht nur der Schönste, sondern auch der Frechste:
So zerkleinerte er binnen weniger Nächte den extra gekauften Hundekorb - was zur Folge hatte, dass alle weiteren Hunde keinen Korb mehr bekamen.
Den Lieblingseinkaufskorb hat er danach an- und zerknabbert. 
Es folgte der Seidenschal. 
Der teure antike halbrunde Tisch im Flur. 
usw. 
usw.
Und im unbeaufsichtigten Moment stibizte er Kalbfleischröllchen von der Anrichte.


...eines Tages sorgte Wolfsspitzbesuch für Verwirrung: "Wie ist denn der Spitz rausgekommen, der sollte doch drinnen sein?" fragten wir uns spontan. Beim 2. Blick zeigte sich dann: Doppelgänger! Wir hatten Spitz-Besuch aus dem Nachbartal (links der unsrige).

Insgesamt war er immer ein lehrreicher Hund, der - hat er einmal verstanden, was man wollte - auf alles hochgeklettert ist und tapfer über Stämme lief:




Im Alter von ca. 2-3 Jahren gab es ein für den Spitz einschneidendes und prägendes Erlebnis:
Zwei riesige Kaltblüterpferde mit einer Kutsche erdreisteten sich im Rahmen eines Kindergeburtstags auf den Hof zu fahren.
Das war zuviel für seine Nerven: Sooo große Tiere! Dieser Gestank! Gegen seinen Willen in sein Revier eingedrungen!
Die Aufregung bei ihm war riesig und hinterließ nachhaltig Spuren: So war er sein Leben lang jedes Mal völlig aus dem Häuschen und aufgebracht, wenn er kilometerweit entfernt das Klappern von Pferdehufen hörte und ließ sich nicht beruhigen....
Leider gibt es vom Zusammentreffen (und vom Größenvergleich) von Spitz und Riesenpferden kein Foto...


Sein ganzes Leben dreht sich um zwei Gedanken: Fressen und Fressen. 

...und um die Überzeugung, dass er der einzige und größte Hund der Welt ist. Sowieso gehört die ganze Welt ihm.

Verhasst dagegen ist ihm das Bad. 
Jedes Mal, wenn wir ihn (nur wenige Male insgesamt) baden wollten, entwischte er klatschnass und eingeseift und rannte durchs Haus. 
Meist war es auch ein Meisterwerk, ihn überhaupt ins Bad zu bekommen. Er ahnte immer schon, was bevor stand und war verschwunden. 

Trotz seiner Wasser-Angst spricht erstaunlicher Weise nie etwas gegen ein Fuß- und Bauchbad im Teich (hier noch frisch angelegt).

Nach dem Tod der Dina bekam er einen zweiten Weggefärhten, die Nora: wieder Berner Sennen-Hündin.. 
Die beiden bildeten 10 Jahre ein treues und harmonisches Team:

Bis heute ist er ein kinderlieber Hund, mit dem man alles machen konnte - was ich als Kind auch tat..
 ...ob als alte Dame, kesser Tennisspieler, cooler Cowboy oder in Winterausrüstung, er macht immer eine gute (und geduldige) Figur:


Mit etwa 10 Jahren wurde er von einem wild gewordenen Bernhardiner angegriffen und verlor soviel Blut, dass niemand an ein Überleben glauben konnte - doch als zäher Bursche hat er es gepackt.

Weiter weiß er es sich immer und überall bequem zu machen. 
Und zu schlafen - wie es sich als Wachhund gehört, aber immer mit einem offenen Auge...



Heute mit 15 Jahren ist sein Leben ruhiger geworden und die Nase und das Gesicht weiß geworden: Taub und beinahe blind schläft er nun viel, tief und fest - was er zuvor nie tat. 

Und auch unsere Nora hat er überlebt und mit Lucie einen lebensfrohen und übermütigen neuen Wegbegleiter, die ihn respektlos vom Thron stürzte und ihn auf den letzten Platz im Rudel verwies (was zu erheblichen Haarvolumenverlust an der einst so prächtigen Ringelrute führte). 

Meist ist sie ihm zu wild - sie dagegen versteht nicht, dass er nicht spielt - doch ist sie nicht da, stimmt er ein einsames Wolfsgeheul an....