Dienstag, 28. Dezember 2010

Rückblick: Das war 2010





Heute soll es einen kleinen Rückblick auf das Fotojahr 2010 geben. Dabei sollen sowohl "rein fotografische" Highlights gezeigt werden, als auch Bilder, bei denen für mich in erster Linie die Begegnung mit dem Motiv zählt. 


 Jedes Jahr aufs Neue fotografiere ich ausgiebig die unscheinbaren Frühlingshungerblümchen. Die kleinen Pflanzen ziehen mich immer wieder an und so suche ich sie regelmäßig auf. Von den diesjährigen Bildern gefällt mir dieses kleine geschwungene Exemplar im Abendlicht besonders gut.



Schon früh im Jahr hatte ich eine (immer wieder) besondere Begegnung: Die Amphibienwanderung und -paarung. 
Zum Einen habe ich dieses Jahr das erste Mal Erdkröten sehen und beobachten können, zum Anderen sind dabei auch viele schöne Bilder entstanden. Stellvertretend zeige ich an dieser Stelle mein persönliches Lieblingsbild, die Krötenträume.



Von dieser Pflanze habe ich sehr lange einen Standort in meiner Nähe gesucht und sie dieses Jahr zum ersten Mal in Natur gesehen. Glücklicherweise stand sie auch tatsächlich zum Zeitpunkt unseres Besuches in voller Blüte. Die Küchenschelle ist bei vielen Naturfotografen (auch bei denen, die sich sonst wenig um Blümchen kümmern) ähnlich beliebt wie Orchideen.



In einem in diesem Jahr neu entdeckten NSG fand ich zwischen den schon bekannten Hungerblümchen noch andere, kleine Blümchen. Dabei handelte es sich um Saxifraga, für die ich anfangs meine Hungerblümchen hielt. Dieses unter Naturschutz stehende Exemplar fotografierte ich im letzten Abendlicht.



Viel beschäftigte mich dieses Jahr auch der Salomonssiegel. Die noch ungeöffneten Blütenknospen geben ein grünes Farben-und-Formen-Bild. 



Die Gelbbauchunke wollte ich schon lange einmal sehen. Mit der Hilfe einer Freundin hat es dieses Jahr endlich geklappt. In ihrem sumpfig-lehmig-nassen Lebensraum sind Aufnahmen sehr schwer, für mich zählte hier in erster Linie das Erlebnis, diese kleinen Amphibien einmal beobachten zu können. 



Sehr eindrucksvoll war die Botanik-Exkursion in die Alpen. Aus fotografischer Sicht "unmögliche Bedingungen", da nie ausreichend oder überhaupt Zeit fürs Fotografieren war. Dennoch war die Exkursion sehr schön und vor allem lehrreich. Viele Alpenpflanzen konnte ich zum ersten Mal sehen. Besonders beeindruckend wirkte auf mich die Anpassungsfähigkeit an das Leben im Fels, wozu auch noch ein Blogeintrag folgen soll. Exemplarisch für diese Woche sei hier das Fettkraut gezeigt.



Viele Stunden und viel Begeisterung nahm im Sommer die Fotografie im Wasser ein. Einen deutlichen Schwerpunkt bildete der reichlich blühende Wasserhahnenfuß. Die Fotografie macht einerseits viel Spaß, ist andererseits aber auch sehr schwer. Die Kamera sollte trotz tiefer Perspektive (und auch sonst) nicht nass werden und fast noch schlimmer: das Motiv bewegt sich dauernd durch das Fließgewässer. Auch bei diesen Bildern war für mich die Lichtstimmung entscheidend, was die nächsten Probleme zeigt: Entweder war die Sonne zu grell oder schon untergegangen. Dennoch sind viele Fotos gut geworden und ich erinnere mich gerne an diese etwas andere Fotografie, die ich sicherlich nächstes Jahr im Sommer wieder aufgreifen werde. Neben dem Wasserhahnenfuß habe ich später im Jahr auch noch den Wasserschlauch im Wasser fotografiert.



Da ich sowieso schon im Wasser saß, habe ich auch gleich noch die tierischen Bewohner fotografiert. Hier eines der vielen Männchen der Gebänderten Prachtlibelle, die den Wasserhahnenfuß gerne als Ansitz nahmen.



Verschieden Licht- und Schattenspielereien führten im Sommer zu Ergebnissen wie dem Scheinwerferklee oder dem Spinnenlampion. Letzterer sei hier nochmals gewürdigt. 



Ein Highlight in jeder Hinsicht waren die Bienenwölfe im Sommer. Sowohl biologisch als auch fotografisch war und bin ich absolut fasziniert von ihnen. Es handelt sich um eine seltene solitäre Wespe, die Gänge in Sand gräbt und dort als Futter für ihre Nachkommen Bienen einträgt und die Gänge später wieder verschließt. Zu diesen Tieren soll noch ein Artenportrait folgen. Diese hier aus der Höhle guckende gefällt mir ganz besonders.



Dieses Jahr habe ich außerdem analoge Objektive "wieder entdeckt". Mit einem Adapter sind sie auch an digitalen Kameras funktionstüchtig. Sie haben zwar nicht die Qualität moderner Objektive, aber mit ihren ihren sogenannten "Objektivfehlern" entstehen manchmal sehr schöne Spielereien - vor allem im Gegenlicht.



Schon zu Beginn von 2010 habe ich mich mit der Landschaftsfotografie und der HDR-Technik ein wenig auseinander gesetzt. In einem Urlaub in der Provence konnte ich dies vertiefen. In sehr schöner Erinnerung habe ich vor allem die Ockersteinbrüche behalten. 

 

Die Gottesanbeterinnen im Weinberg hinter dem Haus besuche ich regelmäßig und verfolge ihre Entwicklung. Dieses Jahr war kein gutes Jahr. Vermutlich durch die langen Regenperioden im Frühjahr und Sommer wurden nicht alle Tiere adult und viele erst sehr spät. Selbst im August habe ich noch kleine Larven gesehen. Eines Abends war das Licht passend für eine Serie Schattenrisse. 



Natürlich habe ich auch das ganze Jahr über die Hunde fotografisch begleitet.

Sonntag, 19. Dezember 2010

...alles voll Schnee...

Motiv:verschneiter Weinberg vom 10. Feburar 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200mm @ 70mm | F9| HDR aus 6 Aufnahmen

Montag, 13. Dezember 2010

Herbst & Winter

Motiv: rotes Blatt im Schnee vom 4. Dezember 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Canon 50mm | F16| 1/15


Schnee....Tauwetter....Frost....letzte bunte Blätter....Schnee. Tauwetter?
Machtkämpfe von Herbst und Winter?


Und: 
Welche Farbe hat eigentlich Schnee?
Ist Schnee auf Fotos weiß?
Und was ist schon "weiß"?

Motiv: rotes Blatt im Schnee vom 4. Dezember 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Canon 50mm | F16| 1/15 | gleiches Bild; andere EBV

Sonntag, 5. Dezember 2010

Schneespiel

Motiv: Lucie  vom 4. Dezember 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F3,2| 1/3200


Der Wintereinbruch letzte Woche verärgerte viele: es ist kalt, es ist glatt, die Straßen sind nicht geräumt, die Züge haben Verspätung....
Es freuen sich aber nicht nur die Kinder beim Schlittenfahren,sondern auch die Hunde!

Motiv: Joey vom 4. Dezember 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F3,2| 1/1000


Und wie beim Schlittenfahren gilt auch hier: Zu zweit macht's noch mehr Spaß!

Motiv: Lucie & Joey vom 4. Dezember 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F3,2| 1/800
 
Motiv: Lucie & Joey vom 4. Dezember 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F3,2| 1/4000

Motiv: Joey & Lucie vom 4. Dezember 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F3,2| 1/1600


Die Wintersonne wärmt etwas beim Laufen, denn die Zweibeiner rennen nicht ganz so viel. 

Motiv: Lucie vom 4. Dezember 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F3,2| 1/4000


Lucie & Joey scheinen sich an der Kälte nicht zu stören - auch nicht an vereistem Fell und Schnee-Schnautzen.

Motiv: Joey vom 4. Dezember 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200mm @ 169mm | F3,2| 1/1000


Fotografisch ist der schwarz-weiße Hund ja sowieso nicht einfach, spielende Hunde nicht einfach, Schnee-Aufnahmen nicht einfach - aber ein spielender, schwarz-weißer Hund im Schnee.......

Motiv: Joey & Lucie vom 4. Dezember 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200mm @ 200mm | F3,2| 1/1000

Sonntag, 28. November 2010

Der Herbst war bunt!

Motiv: Japanischer Ahorn vom 1. November 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/125


Das Laub ist endgültig abgefallen und der erste Schnee schon da, aber einige Bilder erinnern an den buchstäblich goldenen Herbst im Buchenwald. 
Motiv: Buchenwald vom 31. Oktober 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200mm @ 91mm | F2,8 | 1/30


Ein immer wieder faszinierendes Motiv ist der große, japanische Ahorn im Garten, an dessen tiefroten Blättern ich mich jedes Jahr aufs Neue versuche. Das rot in seinen vielen Schattierungen ist problematisch für die Kamera, das Wechselspiel von Sonne und Schatten und ein leichter Herbstwind machen die Arbeit nicht leichter.

Motiv: Japanischer Ahorn vom 1. November 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Canon 50mm | F1,6 | 1/320


Der Japanische Ahorn steht nah an der Straße und es gibt kaum einen Spaziergänger, der das in der Sonne prächtig rot leuchtende Laub nicht kommentiert: "Schau mal - das rot!" - "Der Baum ist ja der Hammer!" - "Das ist ja ein wahnsinns rot!" - "Guck mal der Baum, sowas habe ich ja noch nie gesehen".

Motiv: Japanischer Ahorn vom 1. November 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Canon 50mm | F1,4 | 1/200


Unschwer zu erraten ist, dass auch die fotografische Tätigkeit nicht unkommentiert bleibt....


Motiv: Gelbes Blatt vom 31. Oktober 2010 
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/320



Ganz nah betrachtet, wird durch die Herbstfärbung das weit vezweigte "Adernnetz" eines Blattes deutlich.


Motiv: Detail: Rotes Weinlaub vom 21. November 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F5,6 | Stack aus 42 Bildern


Auch wenn das Wetter dann eher unangenehm für die Fotografie draußen wird, kann man sich weiterhin an den Farben, Formen und Strukturen der bunten Blätter erfreuen. Hier habe ich versucht, betropfte Blätter zu stacken. Dafür, dass ich mich zum ersten Mal mit DFF (=Deep Focus Fusion) beschäftigt habe, bin ich zufrieden mit dem Ergebnis. Die Lichtreflexe in den Tropfen sind allerdings etwas problematisch. Vielleicht finden sich in der Winterzeit noch weitere Möglichkeiten, mit dieser Technik zu experimentieren.





Motiv: Japanischer Ahorn vom 1. November 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Canon 50mm | F1,6 | 1/640

Samstag, 20. November 2010

Grauer Ritter

Motiv: Spitz vom 20. November 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Canon 50mm | F1,4 | 1/8000


....gemeinsam machten wir einen kleinen Gang bei Morgensonne durch den Garten.....

Motiv: Spitz vom 20. November 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Canon 50mm | F1,8 | 1/400


....mit einer kleinen Verschnaufpause.....


Motiv: Spitz vom 20. November 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Canon 50mm | F1,8 | 1/400


...bei der der Atem in der kühlen Morgenluft kleine Wölkchen bildet.....

Motiv: Spitz vom 20. November 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Canon 50mm | F1,4 | 1/2500


Samstag, 13. November 2010

Spaziergang in den Rheinauen

Motiv: Holzbrücke vom  18. September 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 17-35mm @ 35mm | F10 | HDR aus 3 Aufnahmen


Beim abendlichen Spaziergang durch die Rheinauen haben wir eine schöne Holzbrücke über einen der langsam fließenden Rheinarme gesehen: Schon etwas marode, Flechten und Moose haben sich angesiedelt, ein Balken fehlt bereits und am Geländer wächst das Gras. Dennoch: Sie hält. 
Ein wenig romantisch wirkt sie im Abendlicht, eingebettet in die Ufervegetation und rankende Pflanzen.

Motiv: Holzbrücke vom  18. September 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 17-35mm @ 35mm | F10 | /4


Der Baggersee nebenan wirkt schon etwas herbstlich...

Motiv: See vom 21. September 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F6,3 |1/60


...etwas weiter findet sich an einer Pferdekoppel ein weiteres kleines Detail:

Motiv: Holzbrücke vom  18. September 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F4 |1/125


Zwischen Seen mit Fröschen und Seerosen und langesam fließenden Altrheinarmen finden sich auch immer wieder kleine Verbindungen der Gewässer, wo das Wasser durchaus mal schneller fließt. 

Motiv: Holzbrücke vom  18. September 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 17-35mm @ 17mm | F11 | 1,6sec.

Nebenan quakte zu meiner Freude noch ein letzter Laubfrosch im Gebüsch. 
Und manchmal trifft man auch auf einen Schwan....
Motiv: Schwan vom  10. Oktober 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 70-200mm @ 139mm | F3,5 | 1/100


Leider wollte die Sonne am Abend keinen Sonnenuntergang machen, vielleicht ergibt sich ja im Herbst nochmal die Gelegenheit für einen Besuch mit weiteren See-Bildern.





Sonntag, 7. November 2010

Schlupfwespe

Motiv: Schlupfwespe vom  26. August 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F4,5 |1/200 | ISO400


Ende August sah ich bei einem Waldspaziergang, der eigentlich auf Pilze ausgelegt war, einige "riesige" Insekten in schmetterlingsartigem Flug über einem Waldweg fliegen.
Nachdem ich mich genähert hatte, zeigte sich schnell, dass es sich um eine Versammlung Schlupfwespen handelte.
Trotz schwindenden Abendlichts habe ich einige Fotos der Tiere gemacht. Schlupfwespen sind einfach immer in Bewegung, mindestens die Fühler bewegen sich unentwegt.
Die Tiere kreisten um einige Stücke Nadelbaumrinde, welche auf dem Weg lagen und landeten dort immer wieder. 

Motiv: Schlupfwespe vom  26. August 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F5,6 | 1/100 | ISO400


Die Bestimmung der Schlupfwespen (Familie Ichneumonidae) ist anhand eines Fotos so gut wie unmöglich, so dass es bei dem allgemeinen Begriff bleiben muss. 
Dennoch einiges allgemeines zum Leben der Schlupfwespen: Sie können einige Zentimeter lang werden und wirken durch den Legebohrer sehr groß. Dennoch wirken sie sehr grazil und haben wie oben beschrieben einen flatterhaften Flug. 

Motiv: Schlupfwespe vom  26. August 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F5,6 | 1/125 | ISO400


Schlupfwespen haben in ihrer Entwicklung eine parasitierende Phase und sind gleichzeitig wichtig für die natürliche Regulation der Insektenmassen: Die Eier werden an anderen Insekten und Spinnne bzw. Insektenlarven abgelegt, von denen sich die Schlupfwespen ernähren. 
Beispielhaft für die Leistungen der Schlupfwespen soll hier die Riesenschlupfwespe, Dolichomitus imperator, vorgestellt werden: Die Entwicklung der Tiere findet an Bockkäferlarven statt, welche unter der Rinde leben. Die Weibchen betasten mit ihren Fühlern, in denen ihr Geruchssinn lokalisiert ist, die Rinde abgestorbener Bäume und sucht eine solche Larve. Hat sie sie gefunden, werden die Fühler parallel über die Larve auf die Rinde aufgelegt, das Hinterleib wird steil aufgestellt und der Legebohrer direkt zwischen den Fühlern platziert. Dann "bohrt" das Weibchen im wahrsten Sinne des Wortes durch im Kreis laufen ein Loch in die Rinde, bis sie auf die Käferlarve stößt. Auf diese wird dann das Ei gegeben. 

Motiv: Schlupfwespe vom  26. August 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F5,0 | 1/80 | ISO400

Literatur: Bellmann, Heiko: Bienen Wespen Ameisen. Hautflügler Mitteleuropas, Stuttgart 2005, S. 43.

Samstag, 30. Oktober 2010

Engelchen

Motiv: Zweiflügler im Abendlicht vom 3. Oktober 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Minolta 135mm mit Adapter MC/EOS | ZR 12mm |  F3,5 | 1/80 | -2

Passend zum Lichtnetz gesellte sich einige Tage später ein kleines Engelchen ins Herbstlicht.