Sonntag, 7. November 2010

Schlupfwespe

Motiv: Schlupfwespe vom  26. August 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F4,5 |1/200 | ISO400


Ende August sah ich bei einem Waldspaziergang, der eigentlich auf Pilze ausgelegt war, einige "riesige" Insekten in schmetterlingsartigem Flug über einem Waldweg fliegen.
Nachdem ich mich genähert hatte, zeigte sich schnell, dass es sich um eine Versammlung Schlupfwespen handelte.
Trotz schwindenden Abendlichts habe ich einige Fotos der Tiere gemacht. Schlupfwespen sind einfach immer in Bewegung, mindestens die Fühler bewegen sich unentwegt.
Die Tiere kreisten um einige Stücke Nadelbaumrinde, welche auf dem Weg lagen und landeten dort immer wieder. 

Motiv: Schlupfwespe vom  26. August 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F5,6 | 1/100 | ISO400


Die Bestimmung der Schlupfwespen (Familie Ichneumonidae) ist anhand eines Fotos so gut wie unmöglich, so dass es bei dem allgemeinen Begriff bleiben muss. 
Dennoch einiges allgemeines zum Leben der Schlupfwespen: Sie können einige Zentimeter lang werden und wirken durch den Legebohrer sehr groß. Dennoch wirken sie sehr grazil und haben wie oben beschrieben einen flatterhaften Flug. 

Motiv: Schlupfwespe vom  26. August 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F5,6 | 1/125 | ISO400


Schlupfwespen haben in ihrer Entwicklung eine parasitierende Phase und sind gleichzeitig wichtig für die natürliche Regulation der Insektenmassen: Die Eier werden an anderen Insekten und Spinnne bzw. Insektenlarven abgelegt, von denen sich die Schlupfwespen ernähren. 
Beispielhaft für die Leistungen der Schlupfwespen soll hier die Riesenschlupfwespe, Dolichomitus imperator, vorgestellt werden: Die Entwicklung der Tiere findet an Bockkäferlarven statt, welche unter der Rinde leben. Die Weibchen betasten mit ihren Fühlern, in denen ihr Geruchssinn lokalisiert ist, die Rinde abgestorbener Bäume und sucht eine solche Larve. Hat sie sie gefunden, werden die Fühler parallel über die Larve auf die Rinde aufgelegt, das Hinterleib wird steil aufgestellt und der Legebohrer direkt zwischen den Fühlern platziert. Dann "bohrt" das Weibchen im wahrsten Sinne des Wortes durch im Kreis laufen ein Loch in die Rinde, bis sie auf die Käferlarve stößt. Auf diese wird dann das Ei gegeben. 

Motiv: Schlupfwespe vom  26. August 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F5,0 | 1/80 | ISO400

Literatur: Bellmann, Heiko: Bienen Wespen Ameisen. Hautflügler Mitteleuropas, Stuttgart 2005, S. 43.

1 Kommentar:

  1. Wow, die Bilder sind echt gut geworden! Die Unschärfe lässt dei kleinen Krabbler so riesig erscheinen :-)

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