Motiv: See im Hochschwarzwald vom 20. September 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 17-35mm @ 21mm | HDR aus 2 Aufnahmen | F1
Am Sonntag machten wir einen Tagesausflug in den Schwarzwald.
Unter anderem wanderten wir zu einem kleinen See, an dem wir uns ein paar Stunden aufhielten.
Gleich vor Ort wurden wir von einer Grünen Huschspinne (Micrommata virescens) begrüßt, die bestens getarnt im Schachtelhalm saß.
Motiv: Weibchen der Grünen Huschspinne (Micrommata virescens) vom 20. September 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F3,2 | 1/500
In den See mündet ein kleiner Waldbach, der zugleich in seiner Umgebung für ein Quellmoor sorgt. Darin waren viele (seltene) Pflanzen und Tiere zu finden:
Die alpine Gebirgsschrecke Miramella alpina subalpina (die bei jedem Fotoversuch davon hüpfte);
eine kleine Eidechse;
viele kleine Kröten und Frösche, die wohl gerade aus dem See kamen;
Binsen;
Wollgras;
unterschiedliche Moose, darunter auch verschieden farbige Torfmoose,
Farne,
....
Motiv: Blick ins Quellmoor vom 20. September 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 17-35mm @ 28mm | F11 | 1/80
Eine sehr schöne Pflanzen konnten wir in voller Blüte finden: Das Sumpf-Herzblatt (Parnassia palustris).Wie der Name schon andeutet, bevorzugt es sumpfige Standorte. Die Grundblätter sind herzförmig, der Stengel nicht beblättert.
Motiv: Sumpf-Herzblatt (Parnassia palustris) vom 20. September 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F3,2 | 1/500
Das Sumpf-Herzblatt hat eine sehr interessante Blütenökologie:
Zum Einen ist es vormännlich, d.h. die Staubbeutel entwickeln sich, bevor die Narben sich öffnen. Dabei reift jeden Tag eines der insgesamt 5 Staubblätter heran, öffnet sich und wird dann abgeworfen. Die Staubbeutel öffnen sich nach oben, so dass die Insekten meist am Baum den Pollen aufnehmen.
Zum Einen ist es vormännlich, d.h. die Staubbeutel entwickeln sich, bevor die Narben sich öffnen. Dabei reift jeden Tag eines der insgesamt 5 Staubblätter heran, öffnet sich und wird dann abgeworfen. Die Staubbeutel öffnen sich nach oben, so dass die Insekten meist am Baum den Pollen aufnehmen.
Erst wenn alle Staubbeutel abgeworfen wurden, öffnen sich die Narben und können bestäubt werden (bei der hier fotografierten Blüte der Fall).
Zum Anderen handelt es sich bei Parnassia um eine Täuschblume: Sie täuscht Insekten viel Nektar vor, den sie aber gar nicht bietet. Die im Bild gut zu sehenden "Tröpfchen" auf den Nektarblättern wirken wie süße, klebrige Nektartröpfchen - sind in Wirklichkeit aber fest und bieten gar keinen Nektar. Zudem vertrömt die Blüte in den ersten Tagen einen intensiven Nektargeruch, der weitere Bestäuber (meist Fliegen) anlockt.
Die dunklere Aderung der Blütenblätter führt die Insekten in die Mitte, wo sie die Narben bestäuben können. Weitere Bestäuber lockt die Pflanze mit einer im Vergleich zur Umgebung ca. um 2-3°C wärmeren Temerpatur im Zentrum bei den Griffeln an.
Mitten im Moos versteckt, schon im Rückzug zur Winterruhe...
... fanden wir ein ganz besonderes Highlight.....
Motiv: Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia) vom 20. September 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F4,0 | 1/125
...Drosera rotundifolia, der Rundblättrige Sonnentau!
D. rotundifolia ist die häufigste der drei einheimischen Sonnentau-Arten. Auf der Blattoberfläche sitzen verführerische, glitzernde Tautropfen, die jedes Insekt zu einer Landung einladen.
Die Kostprobe des "Taus" endet tödlich - Sonnentau ist eine fleichschfressende Pflanze. Mit jedem Befreiungsversuch verklebt sich das Insekt mehr und mehr in den Tropfen, bis es schließlich an Erschöpfung stirbt. Über die Tautropfen werden Verdauungssekrete abgesondert, welche das Insekt auflösen und der Pflanze die Nährstoffe verfügbar machen.
Mit Hilfe dieser "Zusatznahrung" ist es dem Sonnentau und dem auch dort gefundenen Fettkraut möglich, an nährstoffarmen Orten gut zu überleben.
Fotografisch gesehen, ist der rundblättrige Sonnentau sehr undankbar. Die kleinen Blättchen (etwa 5mm im Durchmesser) liegen bestenfalls flach auf dem Boden auf - meist aber sidn die Pflanzen völlig im Torfmoos versteckt und es schaut nur hier und da ein Blättchen heraus. Und nicht alles, was rot im Torfmoos leuchtet, ist auch Sonnentau! Als Verwechslungsmöglichkeit auf den ersten Blick dient vor allem das rote Sphagnum (Torfmoos), aber auch Preiselbeeren und kleine rote Blättchen.
Am Spätnachmittag wanderten wir wieder zurück, um am Abend noch eine kleine Runde rund um das Dörfchen zu drehen.
Begleitet wurden unsere Wege immer von einer kleinen Pflanze, die ich auch nur aus höheren Lagen kenne: dem Augentrost (Euphrasia).
Auch der Augentrost hat - wie die beiden bereits vorgestellten Pflanzen - eine besondere Eigenschaft: Es handelt sich um einen Halbschmarotzer. Mit Senkerwurzeln dringt er in die Wurzeln seines Wirtes ein und holt sich von ihm Wasser und Nährsalze. Ein Halbschmarotzer ist er deshalb, da er selbst grüne Blätter hat und somit zur Photosynthese fähig ist und eigene Zucker herstellen. Vollschmarotzer sind im Gegensatz dazu ohne Chlorophyll und beziehen ihre komplette Lebensgrundlagen von ihrem Wirt.
In der Signaturenlehre ging man davon aus, dass Pflanzen anzeigen, welche heilende Wirkungen sie haben. Da in der Blüte Ähnlichkeiten zu einem Auge gesehen wurden, wurde Augentrost (wie der Name auch sagt) gegen Augenleiden eingesetzt. Forschungen haben mittlerweile ergeben, dass Augentrost tatsächlich wirksam ist - so wird Euphrasia beispielsweise in der Homöopathie gegen Augenentzündungen und Heuschnupfen eingesetzt.
Neben der schönen Landschaft und Pflanzen im Hochschwarzwald habe ich auch den ältesten und knorzigsten Holunder in einem Bauerngarten gesehen, den ich kenne:
Mitten im Moos versteckt, schon im Rückzug zur Winterruhe...
Motiv: Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia) in Torfmoos (Sphganum) und Besenheide vom 20. September 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F3,2 | 1/200... fanden wir ein ganz besonderes Highlight.....
Motiv: Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia) vom 20. September 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F4,0 | 1/125
...Drosera rotundifolia, der Rundblättrige Sonnentau!
D. rotundifolia ist die häufigste der drei einheimischen Sonnentau-Arten. Auf der Blattoberfläche sitzen verführerische, glitzernde Tautropfen, die jedes Insekt zu einer Landung einladen.
Die Kostprobe des "Taus" endet tödlich - Sonnentau ist eine fleichschfressende Pflanze. Mit jedem Befreiungsversuch verklebt sich das Insekt mehr und mehr in den Tropfen, bis es schließlich an Erschöpfung stirbt. Über die Tautropfen werden Verdauungssekrete abgesondert, welche das Insekt auflösen und der Pflanze die Nährstoffe verfügbar machen.
Mit Hilfe dieser "Zusatznahrung" ist es dem Sonnentau und dem auch dort gefundenen Fettkraut möglich, an nährstoffarmen Orten gut zu überleben.
Motiv: Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia) vom 20. September 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/250Fotografisch gesehen, ist der rundblättrige Sonnentau sehr undankbar. Die kleinen Blättchen (etwa 5mm im Durchmesser) liegen bestenfalls flach auf dem Boden auf - meist aber sidn die Pflanzen völlig im Torfmoos versteckt und es schaut nur hier und da ein Blättchen heraus. Und nicht alles, was rot im Torfmoos leuchtet, ist auch Sonnentau! Als Verwechslungsmöglichkeit auf den ersten Blick dient vor allem das rote Sphagnum (Torfmoos), aber auch Preiselbeeren und kleine rote Blättchen.
Motiv: Weide im Hochschwarzwald vom 20. September 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 17-35mm @ 27mm | Polfilter | F11 | 1/40
Am Spätnachmittag wanderten wir wieder zurück, um am Abend noch eine kleine Runde rund um das Dörfchen zu drehen.
Motiv: Blick ins Tal vom 20. September 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 17-35mm @ 35mm | HDR aus 2 Aufnahmen | F11
Begleitet wurden unsere Wege immer von einer kleinen Pflanze, die ich auch nur aus höheren Lagen kenne: dem Augentrost (Euphrasia).
Motiv: Augentrost (Euohrasia spec.) vom 20. September 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Tamron 90mm | F2,8 | 1/500Auch der Augentrost hat - wie die beiden bereits vorgestellten Pflanzen - eine besondere Eigenschaft: Es handelt sich um einen Halbschmarotzer. Mit Senkerwurzeln dringt er in die Wurzeln seines Wirtes ein und holt sich von ihm Wasser und Nährsalze. Ein Halbschmarotzer ist er deshalb, da er selbst grüne Blätter hat und somit zur Photosynthese fähig ist und eigene Zucker herstellen. Vollschmarotzer sind im Gegensatz dazu ohne Chlorophyll und beziehen ihre komplette Lebensgrundlagen von ihrem Wirt.
In der Signaturenlehre ging man davon aus, dass Pflanzen anzeigen, welche heilende Wirkungen sie haben. Da in der Blüte Ähnlichkeiten zu einem Auge gesehen wurden, wurde Augentrost (wie der Name auch sagt) gegen Augenleiden eingesetzt. Forschungen haben mittlerweile ergeben, dass Augentrost tatsächlich wirksam ist - so wird Euphrasia beispielsweise in der Homöopathie gegen Augenentzündungen und Heuschnupfen eingesetzt.
Neben der schönen Landschaft und Pflanzen im Hochschwarzwald habe ich auch den ältesten und knorzigsten Holunder in einem Bauerngarten gesehen, den ich kenne:
Motiv: Holunder vom 20. September 2010
Aufnahmedaten: Canon 50D | Canon 50mm | F1,8 | 1/250
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